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Das Handwerkszeug des SHODO-Künstlers

 

Pinsel, Tusche, Reibstein und Malgrund sind das wichtigste Handwerkszeug eines Kalligraphen.

  • Der Pinsel besteht in der Regel aus einem Holz- oder Bambusstift, an dem ein Büschel aus Schaf-, Dachs-, Hasen- oder Pferdehaaren befestigt ist. Schafshaar­pinsel gelten als besonders weich, während zum Beispiel Pinsel aus Dachshaa­ren beim Schreiben stärkeren Widerstand bieten.
  • Die Tusche wurde traditionell hergestellt, indem man den Ruß von verbranntem Rapsöl oder Kiefernharz mit Leim zu einer Knetmasse vermischte, einen Block (den Tuschriegel) daraus formte und diesen trocknen ließ.
  • Der Reibstein, meist aus einem glattgeschliffenen Stein oder einem Stück hart gebrannten Ton gefertigt, wird als Reibfläche für den Tuschriegel benutzt.

Die flüssige Tusche entsteht durch Reiben des Tuschriegels auf dem harten Reibstein unter Zusatz von Wasser. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei in der Vertiefung im vorderen Drittel des Reibsteins an. Konsistenz, Farbintensität und Qualität der Tusche hängen von verschiedenen Faktoren ab wie z.B. Wasser menge, Reibevorgang und Zusammensetzung des Tuschriegels (Farbe der japa­nischen Tusche eher tiefschwarz, Farbe der chinesischen Tusche eher grau-blau). Die Herstellung der Tusche durch den Reibvorgang dient auch der medi­tativen Sammlung und gilt als wichtige Vorbereitung für das Gelingen des Kunstwerkes.

  • Als Schreibgrundlage dient heute in erster Linie sowohl handgeschöpftes wie auch industriell hergestelltes Papier. Das Handwerk des Papierschöpfens ist seit Anfang des 2. Jahrhundert n. Chr. aus China her bekannt. In Japan wurde dieses Verfahren erst seit dem 7. Jahrhundert angewendet. Ausgangsmaterial für die Papierher­stellung war dabei die Rinde des Maulbeerbaumes. Europäisches und japani­sches sowie chinesisches Papier unterscheiden sich vor allem in ihrer Saugfä­higkeit. So gilt das japanische und chinesische Papier für den Kalligraphen als besonders gut geeignet, weil es eine so hohe Saugfähigkeit aufweist.

Als zusätzliche Schreibutensilien seien noch genannt: saugfähige Filzunterlage für das Papier, Papierbeschwerer sowie ein Gefäß mit Wasser zur Herstellung der Tusche.

Meist finden sich auf den Werken seitlich ein Namenszug in Tusche wie auch Sie­gelabdrücke. Sie bilden die Signatur des Künstlers. Die Siegel in Stempelform sind aus verschiedenen Steinen gefertigt.